Nein zur «Villa Durchzug» und einem weiteren Gemeinderestaurant

Ortspartei Wallisellen

Sollen CHF 25 Mio. für die Eisfeldüberdachung sowie den Umbau und die Sanierung des Restaurants «Spöde» investiert werden?

Am 25. November 2018 findet dazu in Wallisellen eine Urnenabstimmung statt. Der Vorstand der FDP hat sich ausführlich mit dieser Vorlage auseinandergesetzt und empfiehlt der Stimmbevölkerung, ein Nein in die Urne zu legen.

Bereits im Herbst 2017, als es um den entsprechenden Projektierungskredit über knapp CHF 400‘000 ging, wurde innerhalb der FDP intensiv darüber diskutiert. Knapp wurde dann dem Antrag des Gemeinderates zugestimmt in der Hoffnung, dass der Gemeinderat ein vernünftiges, den Bedürfnissen entsprechendes und standardgemäss geplantes Projekt ausarbeitet. Leider wurden diese Erwartungen enttäuscht.  Damals war die Rede von gebundenen Ausgaben über ca. CHF 6.8 Mio. und einem Projektierungskredit von rund CHF 10.4 Mio. Ein Jahr später sieht das Ganze doch etwas anders aus. Die gebundenen Ausgaben belaufen sich jetzt auf rund CHF 8 Mio. und der Investitionskredit hat jetzt CHF 11.6 Mio. erreicht. Damit aber nicht genug. Jetzt soll auch noch das dazu gehörende Restaurant «Spöde» umfangreich saniert werden. Dazu sind weitere CHF 4.3 Mio. gebundene Ausgaben sowie ein Investitionskredit über rund CHF 650‘000 vorgesehen. Und dies noch bei möglichen Schwankungen von +/- 25%. Fazit: Gegenüber den Angaben vor einem Jahr haben sich die geschätzten Kosten von rund CHF 17 Mio. auf knapp CHF 25 Mio. erhöht.

Besteht überhaupt ein genügend grosses Bedürfnis?

Selbstverständlich begrüsst es die FDP, wenn wir in unserer Gemeinde über ein vielfältiges und modernes Freizeitangebot verfügen. Auf keinen Fall darf dabei aber die Frage nach dem Angebot und der Nachfrage unbeantwortet bleiben. Wurde einmal abgeklärt, wie gross überhaupt das Bedürfnis nach so einer Anlage ist? Das Freizeitverhalten ändert sich, wird vielfältig und andere Aktivitäten erfahren eine immer grössere Beachtung. In der heutigen Zeit sollten auch die Gemeindegrenzen überwunden werden zu Gunsten einer Agglomeration, in welcher in vernünftiger Distanz viele gleich gelagerte Freizeitmöglichkeiten vorhanden sind. Ist es ferner wirklich nötig, ein voll eingerichtetes, gemeindeeigenes Restaurant zu betreiben, und dies erst noch an einer nicht optimalen Lage? Wir verfügen schliesslich in Wallisellen mit dem Doktorhaus, dem Gemeindesaal und dem «8304» bereits über drei zentral gelegene und von der Gemeinde subventionierte Gaststätten und Veranstaltungslokale, welche über etliche Sitzungszimmer verfügen und kaum je ausgelastet sind.  Nur weil vor 40 Jahren ein Restaurant gebaut wurde, muss das noch lange nicht heissen, dass das «Spöde» bis in alle Ewigkeit erhalten werden muss – insbesondere nicht für CHF 5-6,5 Mio.!

Sieht so professionelle Planung aus?

Der Gemeinderat hatte knapp CHF 400'000 zur Verfügung, um ein vernünftiges Projekt auszuarbeiten.  Herausgekommen ist ein Projekt das weder Fisch noch Vogel ist und zudem bei einem Fünftel der Kosten lediglich mit einem Detaillierungsgrad von +/-25% arbeitet.  Aus Sicht des Vorstands der FDP Wallisellen sieht seriöse Planung anders aus und wir erachten es als Zumutung für den Stimmbürger, dass der Gemeinderat mit einem derartigen Projekt an die Urne kommt.  Eine zeitliche Dringlichkeit besteht nicht und es wäre wohl sinnvoller gewesen, die Planung ordnungsgemäss abzuschliessen und in einigen Monaten mit einem ausgereiften Projekt mit Bedürfnisnachweis an die Urne zu kommen.

RPK lehnt das Vorhaben auch ab

Schliesslich sei noch auf die Bedenken der PRK hinzuweisen. Diese bemängelt auf der einen Seite wie der Vorstand der FDP den ungenügenden Detailierungsgrad beim Umbau- und Sanierungsprojekt des Restaurants sowie die zu tief ausgewiesenen Finanzierungskosten. Ebenso wird festgestellt, dass kein Park- und Verkehrskonzept integriert ist.  Alles Punkte, die ebenfalls schwer wiegen und zur Ablehnung des Projekts führen.

Angesichts der Tatsache, dass an der Urne nur ein „ja“ oder „nein“ eingelegt werden kann, empfiehlt die FDP die Ablehnung dieses leider überrissenen und schlecht geplanten Projektes. Gleichzeitig sollte der Gemeinderat noch einmal über die Bücher gehen und sich fragen, in welcher Form und in welcher Grösse so eine Freizeitanlage für Wallisellen notwendig ist und ob insbesondere das Bedürfnis für ein weiteres Restaurant besteht. Nicht zu vergessen sei an dieser Stelle die Tatsache, dass wir zurzeit in Wallisellen diverse Investitionsprojekte am Laufen haben, welche bald einmal die CHF 100 Mio. Investitionssumme erreichen.